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Arbeiten ohne Feedback ist wie Bogenschießen im Dunkeln – Warum wir alle über die Forderung junger Menschen nach Rückmeldung dankbar sein sollten und wir schließlich auch selbst davon profit

  • Patricia Pfarrhofer
  • 6. Sept. 2024
  • 2 Min. Lesezeit

Oh ja, es kann wirklich nervig sein. Ständig dieser fragende Gesichtsausdruck bei jungen MitarbeiterInnen. “Mach ich alles richtig?”, “Wie fandest du meine letzte Präsentation?”, “Findest du, dass das eine gute Idee war?”


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Ich spüre dann manchmal so einen Impuls in mir und ich würde gerne rausschreien: 


ICH HABS DIR DOCH SCHON DREIMAL GESAGT: ES PASST! WENN ES NICHT PASSEN WÜRDE, DANN SAG ICHS DIR EH! Frei nach dem oberösterreichischen Sprichwort: “Ned gschimpft, is g’lobt gnua” (für die Nicht-Oberösterreicher: Nicht geschimpft, ist genug gelobt”)

Aber dann frage ich mich: 


❔ Ist es denn so verwerflich, Rückmeldungen zur eigenen Performance einzufordern?


❔ Wie hilfreich war denn Feedback für mich persönlich – insbesondere im Berufseinstieg - aber auch noch heute? 


❔ Wie gut tut es auch heute noch zu hören, dass ich eine gute Arbeit geleistet habe?


❔ Wäre es mir tatsächlich lieber, ich hätte jemanden im Team, der gar nicht wissen möchte, wie die Arbeitsleistung wahrgenommen wird?


Wenn man am Beginn seines Berufsweges steht, dann ist das ein Moment unglaublicher Unsicherheit. Auch wenn manche EinsteigerInnen den Eindruck vermitteln möchen, sie hätten die Weisheit und Erfahrung eines “Silberrückens”, so ist der Neueinstieg in einem Unternehmen eine große Sache. Neue KollegInnen, neue Führungskräfte, neue Unternehmenskultur. Passt das für mich? Passe ich hier her? Was ist, wenn es nicht passt?


So viele Fragen. Wie krieg ich denn darauf meine Antworten?


Entweder hab ich eine Führungskraft, die die magischen Entwicklungskräfte von Feedback schon erkannt hat und die vielleicht in der Führungsroutine fixe Plätze und Zeiten für Feedbackrunden einplant. Vielleicht aber auch nicht. Und dann?


Die Antwort: Nachfragen. Denn Arbeiten ohne Feedback ist wie Bogenschießen im Dunkeln. 


Denkt zurück an Situationen, in denen ihr gute Rückmeldung bekommen habt. Wie hat sich das angefühlt? Was hat das mit euch gemacht? Ein paar Zentimeter gewachsen? Sicherheit erlangt in der Aufgabenbewältigung? 


Auch negatives Feedback – gut formuliert – ist eine unglaublich starke Quelle für persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Ich hab aus konstruktivem, kritischem Feedback immer immens viel Lernen können.


Ja. Feedback ist ein kraftvoller Verbindungsraum - für alle Beteiligten. Was es aber dazu braucht ist Zeit. Und eine Haltung des “Sich-Einlassens”. Zugewandheit. Entwicklungswillen und die Erkenntnis, dass es eine tolle Möglichkeit ist, in Verbindung zu Arbeiten. 


Und wie wunderbar, dass MitarbeiterInnen jüngerer Generationen diese Verbindung einfordern und uns auf den Weg der gemeinsamen Weiterentwicklung einladen.


 
 
 

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Arbeiten in Verbindung heißt...

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